In ständigem Engagement und Interesse an der Wechselseitigkeit von Materialien, Naturereignissen, Farben und Stimmungen, vom Bündnerland oder aus japansicher Tradition, liegt es mir am Herzen, meine Werke in Handarbeit und als Einzelstücke entstehen zu lassen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die verschiedenen Eindrücke der Jahreszeiten, die mit Nuancen, Gerüchen und Geräuschen ein jedes Mal den beobachtenden Menschen faszinieren, inspirieren mich in meiner kunsthandwerklichen Arbeit.
Die japanische Ästhetik , egal ob Haus, Hof, Stoffe, Farben oder Gegenstände, fasziniert durch ihre Schlichtheit und dem Umgang mit Licht und Schatten. Ein dunkler Hintergrund, ein dunkler Raum bringt den zurückhaltenden Glanz bestimmter Materialien aufs Eindrücklichste zur Geltung. Das Schattenspiel von Hängenägeli (Hängenelken), abgebildet an der rustikalen Hauswand eines Engadinerhauses könnte vielleicht gut eines Entwurfs einer japanischen Ästhetik | 陰翳礼讃 standhalten.
In Relation zu den Dingen: Ohne Schatten stünden die Dinge für sich alleine, so aber, wie es scheint, wirkt er als relationales Verhältnis zwischen Ereignis zu einem oder mehreren anderen. Interessant, was vor oder über einer weissen Fläche geschieht, steht ein schlichter Gegenstand in einer harmonischen Nähe zu einem glänzenden Objekt. Das eine scheint durch das andere, und umgekehrt, an Ansehen zu gewinnen. Auf den Betrachter, die Betrachterin wirkt die Szene als ausgesprochen beruhigendes Verhältnis der beiden Hauptdarsteller. Ich bin bemüht Dinge zu schaffen, die verträglich sind, Beziehungen, Eindrücke schaffen, sich wohlwollend in Farben und Formen darstellen.
In japanischer Tradition folge ich mit meiner Flechtkunst Kumihimo | 組(み)紐. Die Bänder entstehen durch das in bestimmter Reihenfolge Übereinanderlegen von Garnsträngen. Die daraus entstehenden Muster hängen von der Material- und Farbwahl, als auch von der Bewegungsabfolge ab. Verwendung findet das Kumihimo als Zierbänder an Kimonos | 着物, Arm- und Halsbändern.