Ulysses

16. Juni 2022 | Bloomsday

© by Babs Noll

Mit dem ersten Zuschneiden der Stoffe, anschliessendem Füllen mit Alpakawolle und begonnenen Nadelstichen, begann vor 1096 Tagen, am
16. Juni 2019 die Arbeit an der Ulysses-Decke.

Die Masse der Decke sind 165 cm / 255 cm. Bestehend aus 294 Einzelstoffstücke, gefüttert mit Alpakawolle, aufgeteilt in 5 x 21 florale Muster, 5 x 21 geometrische Muster und 4 x 21 graphische Muster.

Insgesamt von Hand gemachte Nadelstiche: 32’466, die sich unterteilen in 22’890 Nähstiche, 5’880 Steppstiche, 2’940 Stickstiche und 756 Webstiche.

James Joyce beschreibt im Ulysses einen Tag – den 16. Juni 1904 – im Leben des Leopold Bloom, der eines jeden 16. Juni, als Nationalfeiertag, in Dublin, als Bloomsday gefeiert wird.

Am 2. Februar 1922, also vor 100 Jahren erschien die Erstausgabe des Ulysses. Das Werk lässt sich in Analogie zu Homers Odyssee in drei Teile gliedern: Telemachie (Telemachos), auf meiner Decke als die floralen Muster dargestellt, Odyssee (Irrfahrt), als geometrische Muster eingearbeitet und Nostos (Heimkehr), auf meiner Decke als graphische Muster erkennbar.

Gemäss dem Gilbert-Schema, eine von James Joyce verfasste Tabelle, die das Werk des Ulysses überschaubarer machen sollte, habe ich in der Ulysses-Decke die 18 Kapitel inklusive der 3 Protagonisten Leopold Bloom, Stephen Dedalus und Penelope in den 21 Stoffstücke interpretiert. Die Zahl 5 meiner Decke steht, wie im Gilbert-Schema dargestellt, für die 5 Begriffe: Organ, Farbe, Symbol, Kunst und Technik. Mit der Zahl 4 sind die im Gilbert-Schema restlichen Bezeichnungen: Kapitel, Bezeichnung, Schauplatz und Zeit gemeint.

16. Juni 2022: Letzte Aktion: Der Scherenschnitt verkürzt ein überstehendes rotes Band. Die Ulysses-Decke, als Werk 217, ist pünktlich zum Bloomsday 2022 fertiggestellt.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
16. Juni 2022: Letzte Aktion am Werk 217
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Vorderseite: Gilbert-Schema (eingewobenes blaues Band)
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Vorderseite: Gilbert-Schema (eingewobenes rotes Band)
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Rückseite (Irrfahrt)
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Rückseite (Irrfahrt)
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Rückseite (Detail Irrfahrt)
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
165 cm / 255 cm | Produktionszeit 16.06.2019 – 16.06.2022
Vorderseite: Gilbert-Schema

16. Juni 2021 | Bloomsday

Fast fertig! Ein Jahr brauche ich noch, bis alles passt, zusammengenäht, aufgewertet und schlussendlich, pünktlich zum Bloomsday, am 16. Juni 2022, die Ulysses-Decke fertiggestellt ist.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

01. August 2020

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

16. Juni 2020 | Bloomsday

In einem Jahr, vom 16. Juni 2019 bis 16. Juni 2020, ist die Patchwork-Decke Ulysses in ihrer Auslegeordnung entstanden. Beim genaueren Hinsehen sind in Abwechslung von rechts nach links, die Muster von Design, Geometrie und Floral als System zu erkennen.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

Ein weiteres Jahr wird vergehen, bis Werk 217, Ulysses, als Decke zu gebrauchen ist. Sämtliche Stücke werden nun von Hand zusammengenäht.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

10. Juni 2020

Wie Individuen, die alle in ihrer Herkunft, Bedeutung und einstigem Zwecke eine Geschichte haben – Kleider, Röcke, Blusen, Hemden, Laken und/oder Tuch als solches – liegen sie als Quadrate für sich und in Nachbarschaft als Wirkung zum Ganzen. Im Unterschied zum Oberen Foto, auf dem das Verhältnis der Decke von Länge und Breite nicht stimmig war, wurde das Werk 217 um drei weitere Reihen verlängert.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

Ist ein System zu erkennen? Ulysses von James Joyce, dessen Handlung schwer einzuordnen, kennt man das Werk Ilias und Odysseus nicht, inszeniert sozusagen einen Tag, den 16. Juni 1904, im Leben des Leopold Bloom, in Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus. Die Irrgänge des Protagonisten durch Dublin erhalten durch diesen Hintergrund eine andere Bedeutung.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

29. Mai 2020

Jede Änderung, jede Betrachtung, im Wechsel der Perspektive, entdeckt Harmonien, also dort wo es stimmt, und Disharmonien, wo sich Farbe und Muster in der Nachbarschaft nicht verträgt. Verhältnis Länge, Breite = Disharmonie.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

27. Mai 2020

Vom Stapel zur Fläche: Das Auge sortiert bis das Gefühl zufrieden ist …

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

Zwischenräume werden in Varianten gefüllt …

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

… das Ganze nochmals geändert und von oben nach unten, in der Überschau, betrachtet.

Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

11. Februar 2020

Werk 217, Ulysses, nimmt Formen an. Sämtliche „Blätz“ (Stoffstücke) sind zugeschnitten und mit Schafwolle aus der Schweiz gefüllt. Mit sämtlichen Stoffstücken geht es jetzt zu einer Grafikdesignerin, mit der ich gemeinsam die Zusammenstellung der Decke plane.

Werk 217 | Patchwork Ulysses
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Patchwork Ulysses
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Patchwork Ulysses
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

29. Oktober 2019

Sehenswertes gibt es nicht zu berichten, und vorzuzeigen schon gar nichts. Aber ich befinde mich mit meinem Werk 217 | Ulysses ganz in der Technik Joyce’scher Methode: Stoffe, Assoziationen, ungeordnet und unmittelbar zu produzieren. Eine Vielfalt mit Farben bedruckter Stoffe liegen unsortiert im Raum und warten auf die Zeit, komplexer Verflechtung und Aneinanderreihung von Themen und Motiven. Zum Glück befinde ich mich in der Tradition von Patchwork, an dem gearbeitet werden kann, so lange die Zeit ein schönes Ergebnis verspricht.

16. Juni 2019 | Bloomsday

Ulysses, der Roman, der in 18 Ereignissen innerhalb eines grösseren Geschehens, einen Tag – den 16. Juni 1904 -, im Leben des Loepold Bloom in Anlehnung an Homers Odysseus beschreibt, schildert dabei nicht nur die äusseren Vorgänge und Geschehnisse, sondern, bruchstückhaft, ungeordnet, wie in einem Flickwerk, die Gedanken seiner Protagonisten.

Ulysses als Name der Decke nicht nur deshalb, weil meine leicht gepolsterten, ebenfalls ungeordneten Stoffreste, vorübergehend neben Ulysses gestapelt sind, oder wegen Penelope, die in der Nacht trennt, was am Tag gewoben wurde, nein, eher deshalb, weil Patchwork, als Flickwerk, so gut in seiner Art zu Joyces Roman mit all seinen scheinbar unpassenden, ungeordneten und verwirrendem Episoden passt.

James Joyce arbeitete in unglaublicher Not, Verzicht und abenteuerlichen Begebenheiten mit Herausgebern von 1914 bis 1922 an Ulysses. Meine Ulysses-Decke wird sehr wahrscheinlich mit weit weniger Umtrieben auskommen, und in geplanter Absicht am 16. Juni 2022 fertig gestellt sein.

Werk 185 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll
Werk 217 | Ulysses | Patchwork-Decke | © by Babs Noll

Farben | 色

© by Babs Noll

Die Gewohnheit meint, dass Farben und deren Zusammenstellung, Geschmacksache sei. Der traditionelle Umgang mit Farben hat in Japan historischen Ursprung. Das Twelve Level Cap and Rank System und auf den fünf chinesischen Elementen. Dazumal, 603, wurden der Stand und die soziale Hierarchie durch Farben dargestellt. So gab es verbotenen Farben, die für bestimmte hohe Beamte bestimmt waren und solche, die für das gemeine Volk bestimmt war.

Die Namen der Farben entlieh man sich aus der Pflanzen- und Tierwelt.

Kirschblüten | 桜色

Blasse junge Frühlingszwiebel | 淡 淡 萌

Goldenes Laub |黄 黄 朽

Braune Ratte | 丼 丼


Eine aus meinem Schweizer Garten entnommene natürlich entstandene Farbkombination, liess mich die Farben meines Kumihimo Marugenji 2 zusammenstellen:

Werk 86 | Kumihimo Marugenji 1
Werk 86 | Kumihimo Marugenji 2, vom 11.11.2010 | © by Babs Noll

In Japan wird durch das Jahr ständig die Natur gefeiert. Da gibt es das Fest der Pflaumenblüten, das Fest der Stockrosen, das Fest der Iris, der Azaleen und das Fest Tanabata. Beim Letzteren wird das Zusammentreffen von Altair, dem Stern der Rinderhirten und, wo ich mich sehr angesprochen fühle, Wega, dem Stern der Weberin, gefeiert. Die Kirschblüte ist bekannt und man bringt sie sofort mit Japan in Verbindung, kein Wunder, kann doch das Land von März bis April, je nach Region, von Blütenpracht zu Blütenpracht bereist werden.

Mitte März werden Kirschblüten in Hiroshima, Fukuoka und in Kagoshima, ganz im Süden, ihre Farben preisgeben und, in guten Zeiten, eine ganze Woche ihre vollen Blüten zeigen.

Ende März wird Koyoto, Osaka und Tokio die Landschaft in dieses wunderbare und leichte Rosa verwandeln.

Anfang April, ist das Schauspiel in Nagano, immer noch in Tokio, und gegen Ende April in Sendai, zu beobachten.

Kirschblüte
Kirschblüte

Das Kumihimo Sakuragenji | Kirschblüte, wird im März 2020 von mir angefertigt.


Der Übergang von Winter und Frühling wird in der Natur von der Pflaumenblüte eingeleitet. Die Blüten sind weiss bis dunkelrosa. Erleben kann man die Blumenpracht im Februar und im März. Die Japaner nennen diesen Baum Ume. In der Heianzeit, also zwischen 794 und 1185 wurde das Pflaumenblüten-Fest gefeiert, bis es vom Kirschblüten-Fest, in seiner Bekanntheit, abgelöst wurde.

Pflaumenblüte
Pflaumenblüte

Liedtext über den Pflaumenblütenbaum:

梅花, 梅花 滿 天下.
愈 冷 它 愈 開花.
梅花 堅忍 象徵 我們.
巍巍 的 大 中華.
看 啊 遍地 開 了 梅花.
有 土地 就有 它.
冰雪 風雨 它 都 不怕.
它是我的國花.
看 啊 遍地 開 了 梅花.
有 土地 就有 它.
冰雪 風雨 它 都 不怕.
它 是 我 的 國花.

Pflaume, Pflaume in der ganzen Welt. Je kälter es ist, desto blühender. /
Die Ausdauer der Pflaume symbolisiert uns.
Hoch aufragendes Groß-China. /
Sieh’ wie die Pflaume überall blüht. /
Da ist ein Land dabei. /
Es hat keine Angst vor Schnee und Regen. /
Dies ist meine nationale Blume. /
Sieh’ wie die Pflaume überall blüht.
Da ist ein Land dabei. /
Es hat keine Angst vor Schnee und Regen. /
Dies ist meine nationale Blume.

Das Werk 110 | Umegara Gumi | Pflaumenblüte, entstand als Einzelstück im März 2018

Werk 110 | Umegara Gumi Genji | Pflaumenblüte
Werk 110 | Umegara Gumi | Pflaumenblüte (22.03.2018) | © by Babs Noll

Jahr für Jahr – durch das Jahr – wiederholen sich in Japan die von der Natur veranstalteten Farben und Farbzusammenstellungen. So kann ein Kumihimo, Ausdruck, Erinnerung und Anlass zur gestalterischen Seidengürtelflechterei sein. In der Tradition käme doch niemand auf die Idee, ein mit Kumihimo-Bändern kostbar geschmücktes Kleidungsstück zur falschen Jahreszeit zu tragen. Eine bestimmte Kleidung, zum Beispiel mit den Farben der Kirschblüte oder der Pflaumenblüte, hat bei den Japanerinnen einen ernsten Anspruch, der mit Sorgfalt von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Mich fasziniert das Farbenmeer, verschiedener Kumihimo-Bänder, wenn sie, in Nuancen, auf den japanischen Märkten reihenweise nebeneinander hängen und die traditionsbewussten Japanerinnen zu Auswahl bitten.

Mehrere Kumihimo Bänder
Mehrere Kumihimo-Bänder | © by Babs Noll

Meine Kostbarkeiten bewahre ich in meinem Kumihimo-Schrein auf. Sortiert nach Muster, Farben, Anzahl Tamas, Fäden und Stärken. Besondere Stücke, die sich dadurch auszeichnen, im Beisein meiner Lehrerin, Frau Regula Berger-Haupt zustande gekommen zu sein, oder ihres Schwierigkeitsgrades wegen, im Sinne von Exklusiv von mir bewertet zu werden, liegen lichtgeschützt und sorgsam gebettet in einem anderen Holz.

Kumihimo Schrein
Kumihimo-Schrein | © by Babs Noll

Japan ist anders und trägt zu einem angenehmen Stück Vielfalt in unserer Welt bei. Während in Europa die Farbzusammenstellungen dezent gehalten werden und man sich daran freut, dass das zur Zeit – schon lange – beliebte Schwarz, so wunderbar einfach mit vielem kombiniert werden kann und die Menschen auf den ersten Blick gut angezogen wirken, empfindet Japan noch nicht mal Mut, um selbstbewusst Farben zu kombinieren, an dessen Gesamtbild wir, die Europäer, sich erstmal gewöhnen müssen. Ich finde es herrlich, dieses Pastell, dieses Feine und dieses Gespür, das sich mit der Zeit bei einem selber einfinden, wenn Inspiration im japanischen Sinne stattfinden soll:

Siskin sprout yellow | Hiwamoegi |
鶸萌黄

Rape-blossom brown | Nanohanacha |
菜の花色

Pale persimmon |
Usugaki |
薄柿

Thin color |
Usu-iro |
薄色

Aqua Blue color |
Mizu-iro
水色

Sky Blue color |
Sora-iro |
空色

Red wisteria |
Benifuji |
紅藤

Whitish green |
Byakuroku |
白緑

Plain mouse |
Sunezumi |
素鼠

Scarlet (blood) |
Ake |

Werk 184 | Sazanami (kleine Welle) | © by Babs Noll




Babs Noll Kunsthandwerk Schweiz Graubünden Prättigau Fanas Fanas im Babs Noll Kissen Prättigau Babs Noll Kumihimo Babs Noll Kunsthandwerk Bündnerland Babs Noll Kunsthandwerk Europa Babs Noll Kunsthandwerk Fanas Babs Noll Kunsthandwerk Graubünden Babs Noll Kunsthandwerk Prättigau Babs Noll Kunsthandwerk Schweiz Babs Noll Kunsthandwerk Welt Babs Noll Patrizierhaus Fanas Babs Noll Schweiz Japan Babs Noll Seilbahn Fanas Babs Noll Steinhauen Prättigau Babs Noll Sticken Babs Noll Stricken Babs Noll Switzerland Babs Noll von Sprecher Haus Babs Noll von Sprecher Haus Fanas Babs Noll Weben Babs Noll Webkurs Babs Noll Webkurse Babs Noll Webstuhl Babs Noll Wolldecken Prättigau Fanas Fanas Babs Noll Fanas im Prättigau Fanas in Graubünden Kumihimo Bündnerland Kumihimo Europa Kumihimo Europe Kumihimo Fanas Kumihimo Graubünden Kumihimo Prättigau Kumihimo Schweiz Kumihimo World Weben Sticken Stricken Steinhauen Schalen Skulpturen

Inspiration

Nietzsche fand in jungen Jahren seine Inspiration nur bei Wagner, – später im Engadin. In einer ersten Begegnung mit dem Komponisten, bedankte er sich mit den Worten:

„Sehr verehrter Herr, wie lange habe ich schon die Absicht gehabt, einmal ohne alle Scheu auszusprechen, welchen Grad von Dankbarkeit ich Ihnen gegenüber empfinde; da sich tatsächlich die besten und erhobensten Momente meines Lebens an Ihren Namen knüpfen.“

Inspiration , Synonym für Gedanke, Erleuchtung, Anregung, Idee, Geistesblitz, Einfall, Einbildungskraft, Erfindungsgabe und so weiter, ist der Ernährer meiner künstlerischen Arbeit. Ein herrliches Geschenk meiner Grossnichte Nerea, erinnerte mich an das eigene Kindesalter, aus dem leider keine beweisbaren umgesetzte Kreationen mehr vorhanden sind.

Werk Nerea
Handarbeit von Nerea | © by Babs Noll

In der Folge und beim Beobachten meiner Seidenfäden, die während der Seidengürtelflechterei auf den Boden fallen, bin ich jedesmal von der zufälligen Farbzusammenstellung inspiriert und durch Nereas buntes Rund, dem Gedankenblitz verfallen, ein paar schöne und auffällige Broschen zu kreieren.

Auf den Boden gefallene Seidenfäden | © by Babs Noll
Werk 143 | Brosche
Werk 143 | Broschen | © by Babs Noll

Spieglein, Spieglein an der Wand, wie entsteht eine Decke aus meiner Hand?

© by Babs Noll

Eine geradezu herausragende Rolle spielt der Spiegel in Japan; neben dem Thron und Schwert gehörte er zu den kaiserlichen Kostbarkeiten. Im Shintō | 神道, zu deutsch „Weg der Götter“, der ethischen Religion, die in Japan weit verbreitet ist, assoziiert ein achtkantiger Spiegel das Epos über die Sonnengöttin Amaterasu. Man sagt, dass sie mit Hilfe des Spiegels aus ihrem Versteck kam und der Welt das Licht zurück brachte. Der Spiegel, der Amaterasu reflektiert, sie zum Vorschein treten lässt, ist damit Symbol der Welt, des Raumes, in dem die Erscheinung entsteht.

In meiner persönlichen Reflexion schaue ich mir das was entsteht, das was entstanden ist, gerne aus der Perspektive eines Spiegels an. Durch den so geschaffenen Abstand und den vertauschten Seiten, wirkt das Produkt für mich objektiver und ich erhoffe mir dadurch meine entstanden Werke aus Sicht eines anderen Betrachters zu begutachten.

Foto 1: Von Hand gesponnen wird Alpaka und Kaschmir, teilweise auch Schafwolle und Seide. Um ein Handtuch oder gar eine Decke zu weben, braucht es ein Vieles mehr an ungesponnener Wolle als hier auf dem Foto gezeigt.
Foto 2: Mein Spinnrad, bereits seit Jahrzehnten im Einsatz, hat in all den Jahren meiner handwerklichen Tätigkeit tausende Kilometer an Fäden und, meditativ bei drehendem Geräusch, Inspirationen produziert.
Foto 3: Aus der Wolle als Masse, wird die Linie des Fadens, der dann, in gleichem Metermass, zu einem locker aufgezäumten Strang für das spätere Weben verwendet wird.

Foto 4: Der Strang Wolle, wird Faden für Faden, als Zettel, in Kleinarbeit auf dem Webstuhl arrangiert. Foto 5: Von hinten sieht der aufgebäumte Webstuhl dann so aus. Foto 6: Das Schiffchen verbindet die Längsfäden mit den Querverbindungen und sorgt nebst überraschendem Farbenwechsel für die Festigkeit des Stoffes.

Werk 180 | Der fertige Seidenschal 175 cm x 35 cm | © by Babs Noll

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Pilze, Farben und Produkte

Ein Fliegenpilz (Foto 1), der sich vor mir in Szene setzte, als wollte er sagen: „Ich bin zwar nicht geniessbar, daher sollte man mich in zweifacher Hinsicht beachten: erstens Schauen und zweitens nicht trauen.“ Wie ein Kunstwerk, ihn von allen Seiten betrachten, ein Foto für die Erinnerung, und vielleicht, am nächsten Tag, ihn nochmals besuchen, um zu sehen, was aus ihm geworden ist. In Gedenken an ihn, weil er sich im September 2019 so bittend mir in den Weg stellte und sich mit seiner Nutzlosigkeit nicht abfinden wollte, versprach ich ihm und mir, dass in Erinnerung an ihn, etwas Kunsthandwerkliches aus dieser Begegnung entstehen soll. Ich bin gespannt zu was mich die Inspiration führt und mich durch den Winter daran arbeiten lässt.

Andere Pilze hatten den Vorteil, dass sie geniessbar waren, bereits mit köstlichem Duft und als Beilage gegessen, oder an der herrlichen Sonne des Prättigau getrocknet wurden, um ab und an gegessen zu werden. In ihren Farben passen sie so schön zu dem Herbst der nun bald in seiner Farbenpracht als letztes Aufbäumen der Natur den Winter gewinnen lässt.

Eierschwämmli (Foto 2), Steinpilze, mit ihren Brauntönen, in imposanter Schönheit – wie aus dem Bilderbuch -, sind hier, ganz in meiner Nähe in einer Vielzahl zu finden. Am besten wählt man die Zeit am Morgen, lässt dabei aber immer noch zur Genüge stehen, weil der Pilzsammler mit Anstand und Dankbarkeit seine Schätze erntet. Zu Hause angekommen, breite ich meine Ernte draussen im Hof auf dem Holztisch aus. Hier wird nochmals alles in Augenschein genommen, mit einem zweiten oder dritten Blick geprüft. An dieser Stelle lass ich mich gerne inspirieren, denke mir Farben und Materialien dazu, notiere die daraus entstandenen Ideen und setzte um was dazu passen könnte.

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Die drei ???

Werk 160
Werk 160 | 13. September 2019 | © by Babs Noll

Was ist denn das? Was ist darauf? Was ist darunter? Auch wenn sich das Foto in vergrösserter Ansicht zeigt, bleibt der Betrachterin, dem Betrachter nur die Vermutung: Ein Vogelhaus mit wärmendem Dach für den Winter? Ein Sommerhaus mit anziehendem Orange und dekorativen Säulen für schattensuchende Insekten? Oder ein Fussschemel, damit das linke Knie etwas näher zu den handarbeitenden Händen steht und der Rücken nicht zu stark in Beugehaft genommen wird? Nichts von alledem!

Was es ist, was drauf und drunter geht, werden die nächsten Fotos zeigen. Nur soviel sei verraten: Es trägt die Werknummer 192.

Fortsetzung 03.10.2019

Ein neues Foto zeigt, dass hier sich etwas tut. Zwar ist seit dem 13. September einiger Zeit vergangen und nicht viel ist geschehen, jedoch, was vermutet werden kann: es bleibt nicht so wie es ist, auch nicht nur in der Fläche, zeigt Veränderungen, fügt Formen und Farben hinzu.

Werk 160_2
Werk 192 | 03.10.2019 | © by Babs Noll

Fortsetzung 08.10.2019

Werk 192 | Baumwolle | 15 x 27
Werk 192 | 08.10.2019 | © by Babs Noll

Fortsetzung 16.10.2019

Nachdem der gespannte Stoff fertig bestickt war, wurde der Nutzen – es sollte eine Handtasche werden – definiert und das Ganze in Form gebracht. Innenfutter, Verschluss und Träger waren anzubringen.

Werk 192 | Baumwolle 15 x 27  | © by Babs Noll
Werk 192 | 16.10.2019 | © by Babs Noll

… und wer trug zur Inspiration dieser schönen Tasche bei? Dieser Fliegenpilz, an einer kleinen Waldlichtung, dem ich auf dem Spaziergang begegnete und zum Objekt meine Phantasie machte.

Werk 192 | Inspiration  | © by Babs Noll
Werk 192 | Inspiration | © by Babs Noll

Babs Noll Kissen Prättigau Babs Noll Kumihimo Babs Noll Kunsthandwerk Bündnerland Babs Noll Kunsthandwerk Europa Babs Noll Kunsthandwerk Fanas Babs Noll Kunsthandwerk Graubünden Babs Noll Kunsthandwerk Prättigau Babs Noll Kunsthandwerk Schweiz Babs Noll Kunsthandwerk Welt Babs Noll Patrizierhaus Fanas Babs Noll Schweiz Japan Babs Noll Seilbahn Fanas Babs Noll Steinhauen Prättigau Babs Noll Sticken Babs Noll Stricken Babs Noll Switzerland Babs Noll von Sprecher Haus Babs Noll von Sprecher Haus Fanas Babs Noll Weben Babs Noll Webkurs Babs Noll Webkurse Babs Noll Webstuhl Babs Noll Wolldecken Prättigau Fanas Fanas Babs Noll Fanas im Prättigau Fanas in Graubünden Kumihimo Bündnerland Kumihimo Europa Kumihimo Europe Kumihimo Fanas Kumihimo Graubünden Kumihimo Prättigau Kumihimo Schweiz Kumihimo World Weben Sticken Stricken Steinhauen Schalen Skulpturen